Reisebericht Tokyo


Tokio bedeutet Hektik, Lärm, Einkaufszentren, millionen anscheinend gleichausseheneder Japaner ... und: nichts lesen können!
Obwohl Tokio Ausrichter der Olympischen Spiele war, hat man anscheinend alles, was englischsprachig den Fremden den Weg weisen sollte wieder abmontiert. Man fühlt sich in eine Welt ausgesetzt, in der absichtlich nichts verständlich gehalten wurde...wie gut, dass doch die meisten Tokioter des englischen mächtig sind (obwohl ich einräumen muss, das japanische Englisch ist für mich das am schwierigsten zu verstehende).
Aber trotz der allgegenwärtigen hektik sind die Japaner freundlich und hilfsbereit...und allein durch das Äussere fällt man ja in dieser Stadt auf, bei gewisser Hilflosigkeit dann erst recht.
Meiner Dienstreise konnte ich einige Tage privat anhängen, sodass ich die wesentlichen Sehenswürdigkeiten besuchen konnte...soweit es der Mut zuliess, sich in Bahnen mit "unbekanntem" Ziel zu setzen.
Gäbe es nicht die Oasen der Ruhe, die Tempelgärten und Klöster, man würde glauben, Tokio ist nur einen Besuch wert des Shoppens wegen.
In den Einkaufsmöglichkeiten allerdings hat Tokio Stil und sehr viel zu bieten. Glasumspannte Einkaufszentren mit den hochwertigsten Waren sind genauso zu finden wie - für uns - exotische Lebensmittelabteilungen, in denen alle Verkäufer nur mit Handschuhen operieren und sämtliche - auch Kleintsportionen-fertig abgepackt unter Folie zu bewundern sind. Hygiene wird grossgeschrieben, man sieht zahlreiche Personen im öffentlichen Bereich mit Mundschutz herumlaufen, und selbst die Toilette im Hotel war ein technisches Wunderwerk, das keine Pflegestufe ausliess.
Der Strassenverkehr ist oft eher ein ruhender Verkehr, Parklpätze sind rar und europäische PKW noch rarer.
In einem Restaurant etwas zu Essen zu bestellen ist auch ohne Sprachkenntnisse einfach. Alle Speisen sind in einem Schaufenster wunderbar angerichtet zu sehen und man muss schon sehr genau hinschauen, um festzustellen, dass es sich um Plastik-Versionen handelt (wie ich erfuhr lebt von diesen Nachbildungen ein ganzer Industriezweig). man muss also nur mit dem Finger darauf zeigen und bekommt es fast genauso angerichtet serviert - was es allerdings genau ist bleibt ein Geheimnis.
Für denjenigen, der dann evtl. doch mal eines der zahlreichen McDonalds-Restaurants aufsucht ergibt sich genau das umgekehrte Problem. Die Abbildungen hängen nicht in Reichweite, die Beschriftung ist in schönstem Japanisch, und die Bedienung meistens des englichen nicht mächtig. An diesem Problem sollte man bei McDonalds noch arbeiten (ich habe die Lösungen inzwischen in anderen Ländern, zB auch in Russland erlebt: kleine in Folie geschweisste Miniaturabbildungen, die dann vorgelegt werden...).
In den grossen Einkaufszentren kann man sich stundenlang bewegen, denn überall gibt es kleine interessante Vorführungen, zb der japanischen Schriftkunst, und das Angebot ist riesig...es reicht von der deutschen Märklineisenbahn bis zum lebenden japanischen Fisch, frisch für Sushi.
Ein kleiner Tipp für zukünftige Japanreisende: Alles was wie leckere kleine Süssspeise aussieht ist es in den seltensten Fällen. Wenn man Glück hat schmeckt es nach nichts und trocknet nur den Mundraum aus, wenn man Pech hat schmeckt es nach Fisch.

Tokio Bildergalerie 1. Teil

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Tokio Bildergalerie 2. Teil

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